Warum gibt es in letzter Zeit so viele Cyberangriffe auf Unternehmen?

Why are there so many cyberattacks on companies lately?

Eine Angriffswelle im Jahr 2025

Anfang 2025 meldete der Gesundheitssoftwareanbieter Episource einen schwerwiegenden Datendiebstahl. Nach einem Ransomware-Angriff, der schwache Passwörter und veraltete Sicherheitssoftware ausnutzte, wurden die persönlichen und medizinischen Daten von über 5,4 Millionen Personen offengelegt. Der Vorfall verdeutlichte, dass nicht nur Krankenhäuser, sondern auch unterstützende Technologieanbieter im Gesundheitswesen vor erheblichen Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit stehen.

Kurz darauf wurde der weltweit tätige IT-Distributor Ingram Micro Opfer eines Ransomware-Angriffs durch die SafePay-Gruppe. Der Vorfall führte zu Systemstörungen auf der ganzen Welt und zur unbefugten Übertragung von mehr als 3,5 Terabyte an Unternehmensdaten.

Die „ToolShell“-Angriffe im Sommer nutzten unbekannte Schwachstellen in Microsoft SharePoint aus. Weltweit waren mehr als 400 Systeme betroffen, darunter auch Organisationen aus dem Gesundheitswesen, dem Bildungswesen und der Logistik.

Sogar der Finanzsektor war betroffen. Die iranische Bank Sepah erlebte im März und Juni schwere Sicherheitsverletzungen. Berichten zufolge wurden über 42 Millionen Kundendaten kompromittiert. Diese Vorfälle betrafen sowohl digitales Eindringen als auch physischen Zugriff. Zusammengenommen veranschaulichen diese Beispiele die Bandbreite und Komplexität der Cybersicherheitsvorfälle, mit denen Unternehmen im Jahr 2025 in allen Branchen, Technologien und Angriffsmethoden konfrontiert waren.

Welche Arten von Cyberangriffen gibt es?

Die Methoden dieser Angriffe sind unterschiedlich, spiegeln aber einen wachsenden Trend zu komplexen, vielschichtigen Bedrohungen wider. Hier sind die häufigsten Arten von Cyberkriminalität, mit denen Unternehmen im Jahr 2025 konfrontiert sind:

  • Phishing
    Durch gefälschte E-Mails oder Telefonanrufe werden Mitarbeiter dazu verleitet, vertrauliche Informationen wie Anmeldeinformationen oder Kontozugriff preiszugeben.
  • Ransomware-Angriff
    Hacker verschlüsseln Unternehmensdateien und verlangen für die Freigabe eine Zahlung. Dies ist nach wie vor eine der schädlichsten und teuersten Angriffsformen.
  • Soziale Entwicklung
    Manipulation von Menschen statt Maschinen, oft durch die Nachahmung von Führungskräften oder Lieferanten, um Sicherheitsprotokolle zu umgehen.
  • Zero-Day- und Cloud-Exploits
    Ausnutzen unbekannter oder ungepatchter Schwachstellen, wie bei den SharePoint-„ToolShell“-Angriffen.
  • Credential Stuffing
    Verwendung zuvor durchgesickerter oder wiederverwendeter Passwörter für den Zugriff auf Konten. Diese Methode ist häufig erfolgreich, wenn Unternehmen keine Multi-Faktor-Authentifizierung verwenden.
  • Kompromittierung durch Dritte
    Angriffe über Anbieter, Dienstanbieter oder Cloud-Tools, die Zugriff auf Ihre Systeme haben. So beginnen viele groß angelegte Sicherheitsverletzungen.

Warum kommt es zu diesem Anstieg?

Cyberangriffe nehmen im Jahr 2025 zu, da die Bedingungen für Hacker noch nie so günstig waren. Unternehmen sind stärker vernetzt als je zuvor und verlassen sich stark auf Cloud-Tools, Plattformen von Drittanbietern und Fernzugriff. All dies erweitert ihren digitalen Fußabdruck und schafft neue Zugangsmöglichkeiten.

Gleichzeitig sind die Angreifer professioneller geworden. Die Gruppen, die hinter Ransomware-Kampagnen stecken, agieren heute wie strukturierte Unternehmen und nutzen häufig Automatisierung und KI, um ihre Aktivitäten zu skalieren. Sie müssen nicht einmal die Hauptfirewall eines Unternehmens aushebeln, sondern können einfach einen Mitarbeiter austricksen, ein veraltetes Plugin ausnutzen oder durchgesickerte Anmeldedaten aus einem anderen Angriff verwenden.

Während sich die Werkzeuge und Taktiken der Angreifer ständig weiterentwickeln, hinken viele Unternehmen noch hinterher. Ihre Sicherheitssysteme sind nicht auf die sich schnell verändernde Bedrohungslandschaft ausgelegt, und genau diese Lücke nutzen Cyberkriminelle heute aus.

Wie können sich Unternehmen schützen?

Zwar ist kein System hundertprozentig vor Datendiebstählen geschützt, doch mit den richtigen Tools und Verfahren können Unternehmen ihr Risiko deutlich reduzieren.

  • Es beginnt mit der Investition in hochwertige Datensicherheitssoftware, die Bedrohungen in Echtzeit erkennt, starke Verschlüsselung und sichere Backup-Systeme bietet. Diese Tools bieten einen der besten Ransomware-Schutzmöglichkeiten, die derzeit verfügbar sind. Mehrstufige Authentifizierung, wie Zwei-Faktor-Authentifizierung oder hardwarebasierte Schlüssel, sollte in allen internen Systemen Standard sein, um Credential Stuffing zu verhindern.
  • Schulungen sind ebenso wichtig. Mitarbeiter müssen lernen, Phishing-E-Mails, verdächtige Telefonanrufe und gefälschte Login-Portale zu erkennen. Eine der einfachsten, aber wirksamsten Abwehrmaßnahmen besteht darin, Ihrem Team beizubringen, wie es Vireninfektionen und Datenlecks verhindern kann.
  • Unternehmen sollten außerdem ihre Drittanbieter und Integrationen regelmäßig überprüfen, um Schwachstellen zu identifizieren, die über ihre eigenen Systeme hinausgehen. Die Aktualisierung von Cloud-Apps, Plattformen und lokaler Software kann auch dazu beitragen, Datenlecks zu verhindern, indem bekannte Sicherheitslücken geschlossen werden, bevor Angreifer sie ausnutzen können.
  • Schließlich sollte jedes Unternehmen über einen klaren und erprobten Notfallplan verfügen. Zu wissen, was im Falle eines Cyberangriffs zu tun ist, wen man anrufen muss, welche Systeme isoliert werden müssen und wie kommuniziert wird, kann den Unterschied zwischen einem kleinen Vorfall und einer ausgewachsenen Krise ausmachen.


Abschließende Gedanken

Das Jahr 2025 hat uns gezeigt, wie weit verbreitet und unerbittlich moderne Cyberangriffe geworden sind. Von Ransomware-Kampagnen und Phishing-Betrug bis hin zu Zero-Day-Exploits und Social Engineering – Hacker passen sich schnell an und überholen in vielen Fällen die Abwehrmaßnahmen, die sie eigentlich stoppen sollten.

Doch der Kampf ist noch nicht verloren. Durch proaktive Investitionen in Sicherheitssysteme, die Schulung Ihrer Mitarbeiter, die Sicherung des Zugriffs Dritter und die Wahl der richtigen Datensicherheitssoftware können Unternehmen die nötige Widerstandsfähigkeit für die Zukunft aufbauen. Das Risiko ist real. Es steht viel auf dem Spiel. Doch mit der richtigen Strategie lässt sich der Schaden verhindern oder zumindest eindämmen.

Wir sind davon überzeugt, dass Datenschutz und proaktiver Schutz die Grundlage jedes Geschäfts sein sollten. Besuchen Sie unsere Website und erfahren Sie, wie unsere Produkte Ihr Unternehmen vor den sich ständig weiterentwickelnden Cyberbedrohungen schützen können.

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